Lifte, Apartments, Hotels: In Andermatt werden sie klimaneutral betrieben
Strom und Wärme für die Gebäude und Anlagen von Andermatt Swiss Alps AG werden vollständig aus erneuerbaren Quellen gewonnen. Welche das sind, und was diese leisten können.
Woher kommt der Strom für die Lift-Anlagen, die Apartments und die Hotels der Andermatt Swiss Alps?
Die Unternehmen der Andermatt Swiss Alps Gruppe beziehen die elektrische Energie vom Elektrizitätswerk Ursern. Das EWU produziert und vertreibt seit 2019 ausschliesslich Strom aus erneuerbaren Energien aus dem Gotthardgebiet.
Wie setzt sich der Strommix zusammen?
Das EWU verfügt über vier eigene Wasserkraftwerke sowie vier Windkraftanlagen auf dem Gütsch. Der ganze Strom stammt somit aus komplett erneuerbaren Energiequellen.
Ist das Angebot der EWU-Kraftwerke für Andermatt ausreichend?
Ja, aber nicht ganz zu jeder Jahreszeit. Die Produktion des EWU beläuft sich zwar auf jährlich rund 30 Millionen Kilowattstunden bei einem Bedarf von rund 28 Millionen Kilowattstunden im ganzen Tal. Rund ein Drittel davon beziehen die Unternehmen von Andermatt Swiss Alps. In der Hochsaison im Winter ist der Bedarf grösser als die eigene Produktion. Zum Ausgleich wird Strom aus erneuerbaren Energien von anderen Energieerzeugern aus dem Gotthardgebiet zugekauft.
Wie werden die Skilifte und Bahnen auf der Bündner Seite betrieben?
Die für die SkiArena Andermatt-Sedrun auf der Bündner Seite benötigte Elektrizität wird bei der Energia Alpina produziert und stammt ebenfalls zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen.
Woher kommen Heizwärme und Warmwasser für die Gebäude von Andermatt Swiss Alps?
Aus der Heizzentrale Göschenen. Dort wird Holz verfeuert, die daraus entstandene Wärme wird über eine Bergleitung nach Andermatt befördert. Auch die Abwärme von Anlagen der Schweizer Armee in der Region Andermatt wird genutzt. So werden alle Gebäude der Andermatt Swiss Alps klimaneutral beheizt.
Woher stammt das Holz, das im Heizwerk verbrannt wird?
Aus dem Herzen der Schweiz: Laut Informationen des Heizwerks Gotthard stammen 40 Prozent aus Uri, 40 Prozent aus dem Tessin und 20 Prozent aus der Zentralschweiz.
Holzen wir damit nicht den ganzen Wald ab?
Nein. Auch künftige Generationen werden immer genügend Holz haben. In der Schweiz werden pro Jahr rund fünf Millionen Kubikmeter Holz geschlagen. Experten gehen davon aus, dass sogar die doppelte Menge Holz angebaut und geschlagen werden könnte.
Wie effizient ist die Windanlage auf dem Gütsch?
Die vier Windenergieanlagen auf dem Gütsch produzieren jährlich rund 5,5 Millionen Kilowattstunden Strom und ergänzen die Wasserkraftwerke. 70 Prozent der Produktion der Windenergieanlagen fällt im Winter an, wenn der Bedarf aufgrund des Betriebs der Bergbahnen und der Beschneiungsanlagen am höchsten ist, die Wasserkraft aber weniger produziert. Mit dem Ausbau des Standorts sowie dem Ersatz der älteren Anlagen durch neuste Technologie könnte die Produktion sogar verfünffacht werden. Das Tal könnte sich dann mit Strom aus Wind- und Wasserkraftwerken selbst versorgen.
Wie steht es um die Akzeptanz der Windräder?
Die Windenergieanlagen auf dem Gütsch kommen insbesondere bei den Gästen sehr gut an. Dies bestätigt EWU-Geschäftsführer Markus Russi. Wenn die Windanlagen in Betrieb seien, wüssten die Gäste, dass sie mit Windstrom auf den Gütsch transportiert werden, sagt er.
Wo finde ich weiterführende Informationen zu Klimaschutz im Wintersport?
Auf folgenden Webseiten finden Sie weitere Informationen: